Projekt Terminalserver
 

 

Zielsetzung

In jeder Klasse soll ein PC bereitstehen um das Internet in den Regelunterricht einbeziehen zu können sowie allen Lehrern und Schülern überall im Haus einen eMail-Zugang zu ermöglichen.

Der eMail-Zugriff erfolgt über ein Web-Interface (mail.grg21.ac.at), d.h. die wichtigste Applikation ist ein Web-Browser.

Beschreibung

Im Schuljahr 2000/2001 wird in jeder Klasse ein öffentlich zugänglicher PC (Terminal) stehen.

Zum Einsatz kommt dabei eine Technologie namens "Terminal Server". Durch das Terminal-Prinzip werden die Applikationen auf einem Server, der in einem klimatisierten Serverraum steht, ausgeführt und nicht auf der Workstation, an der der Benutzer arbeitet. Es muss auf der Maschine lediglich ein Clientprogramm gestartet werden, welches die Tastatureingaben an den Server weiterleitet und umgekehrt die Graphikausgabe entgegennimmt und anzeigt. Als Terminal kann daher auch ein alter, ausrangierter Computer (ab 486er) dienen.

Abb 1: Quelle: Citrix

Abb 2: Quelle: Citrix
Grafik (c) Citrix.com

Dadurch kommen bereits ausgemusterte Computer zu neuen Ehren. Ein 486er mit 200 MB Festplatte (oder, bei Einsatz eines BootROMs sogar ohne Festplatte) und 8 MB RAM genügt völlig, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die freundliche Hilfe der Firma Kleider Bauer (siehe auch hier ) können wir den Bedarf an Terminals decken. Die technischen Vorraussetzungen sind durch eine Vollverkablung unserer Schule (Category 6 - Kabel in jeden Raum, Serverraum, Verteilerraum OG2, Glasfaserbackbone, siehe auch hier ) gegeben.

 

Details

 

Organisation

 

Es wird einen User "terminal" geben, welcher begrenzten Zugriff ins Internet hat. Der Kustos bestimmt unter Berücksichtigung der Wünsche der anderen Lehrkräfte und der Schüler die anwählbaren Seiten. Alternativ wird der Einsatz einer Liste des Bundesministeriums erwogen. Damit soll dem Konsum von Jugendgefährdenden Material ein Riegel vorgeschoben werden. Auch der Download von riesigen Datenmengen wird damit (hoffentlich) unterbunden werden.

In jeder Klasse wird es mindestens 2 Verantwortliche geben, die als Wissensmultiplikatoren. Sie erklären den Mitschülern die Bedienung und die Regeln des Terminalsystems, außerdem sind sie für die Verwaltung und Vergabe des der Klasse gehörenden IP-Adressbereichs zuständig (wenn beispielsweise jemand seinen eigenen Computer am Hausnetz anschließen möchte). Last but not least sind sie die Ansprechpartner für die Administratoren.

Windows contra Linux

 

Prinzipiell lässt sich ein solches Terminalsystem (u.a.) auf Basis der Betriebssysteme MS Windows NT/2000 oder Linux/UNIX realisieren. Zu beachten sind hierbei aber die Lizenzkosten für die nötige Software, die Verfügbarkeit der benötigten Anwendungsprogramme sowie die Ausbildung der Benutzer (Nicht jeder will/kann mit einer nicht-Windows Oberfläche arbeiten).

Terminals unter Windows

 

Setzt mann auf das Windows-Betriebssystem, so kommt als Serversoftware Citrix Metaframe ( Citrix) in Frage. Unsere Schule wäre in der erfreulichen Situation, die benötigten Citrix-Softwarelizenzen gesponsert zu bekommen.

Um auf den Terminal Server von einem PC Zugreifen zu können, muss dort ein Client-Programm laufen (der ICA-Client). Dieser Client ist für eine Vielzahl von Betriebssystemen verfügbar, zum Beispiel für Windows, DOS und Linux. Dies setzt vorraus, daß ein entsprechendes Betriebssystem auf dem Terminal installiert ist. Zur Diskussion stand bei uns der Einsatz von Linux.

Terminals unter Linux

 

Lange bevor man in der Windows-Welt über den Fernzugriff auf eine graphische Oberfläche ernsthaft nachgedacht hat, war dies unter UNIX bereits möglich. In der UNIX-Welt wird für eine graphische Oberfläche (auch auf Workstations) normalerweise der X11-Server oder der freie XFree86-Server eingesetzt. Der Begriff Server kann hierbei zu einer Begriffsverwirrung führen: Als X-Server bezeichnet man jenen Teil des Grafiksystems welcher für die Steuerug der Grafikkarte verantwortlich ist und hat mit der populären Bedeutung für dieses Wort nur am Rande zu tun, es ist lediglich ein Indiz für den modularen Aufbau dieses Systems: Der Windowmanager (er stellt die PopUp-Menüs, Menüleisten, etc. zur Verfügung) und die Anwendungen kommunzieren über ein standarisiertes Protokoll mit dem X-Server. Dieses Protokoll ist netzwerkfähig, d.h. die Awendung kann auf demselben, aber auch auf einem anderen Rechner laufen als auf dem die Anzeige erfolgen soll. Womit wir wieder beim Thema wären.

Nichts leichter als auf alten Rechnern ein Linux-System mit X-Server aufzusetzen. Lizenzkosten sind praktisch null, da sowohl Linux als auch der XFree86-Server unter der GNU GPL erschienen sind.

Weiters gibt es viele, vor allem naturwissenschaftliche, Applikationen, die sich sehr für den Schulbetrieb eignen und für die man unter Windows relativ hohe Summen zahlen muß. Unter Linux sind diese Anwendungen meist frei. Hierbei sei auf das Buch "Linux in der Schule" verwiesen (genauere Daten zum Buch folgen).

Diskless Clients

 

Es gibt aber noch einen weiteren Grund welcher für den Einsatz von Linux spricht: Es ist möglich, ein Clientsystem ohne Festplatte zu installieren und so einzurichten, daß es vom Netzwerk bootet und sein Betriebsystem von einem Server bezieht. Möglich wird dies durch das Boot-ROM, welches auf den meisten Netzwerkkarten zu finden ist.

Die Vorteile von Diksless Systemen liegen klar auf der Hand:

- Zentrale Administration der Clientimages

-Einfachere Updates

- Keine (bzw. weniger) bewegliche Teile wie z.B. Festplatten

- Weniger Lärmentwicklung

 

Fazit

Ein Haufen Arbeit.

Doch wenn dieses Projekt Erfolg hat könnte es ein gutes Beispiel für andere Schulen sein, da die Hardware- und Wartungskosten drastisch reduziert werden können.

Literatur & Links

 

Zu dem Thema 'Linux als Terminal Server' gibt einige sehr gute Internetadressen auf die ich hierbei verweisen möchte:

The Linux Terminal Server Project - ltsp.org
Anleitung zum Aufbau eines Diskless Terminal Server Systems
, Universität Göttingen

 

betreut von (c) 2000 by Sebastian Gabriel <sebi@grg21.ac.at